Rückblick-Togoreise April 2025
Treffen im Blindenzentrum
In diesem Jahr hatte ich mehrere Tage für das Blindenzentrum (IAT) in Togoville eingeplant. Ich wollte den Alltag im Internat, die blinden Lehrer und weitere Schüler kennenlernen. Jérôme Améganvi, ein langjähriger Mitarbeiter des Zentrums organisierte die Treffen mit den meist älteren Schülern.
Diese jungen Menschen sind oft sehr zurückhaltend. Sie haben mit ihrem Handicap zu kämpfen; sie wissen, dass es ihren Familien oft sehr schwer fällt, den Beitrag für den Aufenthalt im Zentrum aufzubringen
(75 € im Jahr); und sie haben im Alltag täglich Probleme, um in ihrer Umwelt und in der Schule zurechtzukommen.
Darum habe ich mich sehr gefreut, als sich in jeweils kleiner Runde einige Schüler zu Wort meldeten und berichteten, wo sie die meisten Probleme hätten.
Aubine, die im Alter von 12 Jahren erblindete und in die 7. Klasse geht, erzählte, dass sie im Matheunterricht große Schwierigkeiten hätte, mit großen Zahlen zu rechnen. Für nichtsehende Schüler würde es immer länger dauern bis sie die Aufgaben mit ihrem Rechenbrett gerechnet hätten. Wer die Zahlen aufschreiben kann, wäre einfach schneller. So wäre die Klasse meist schon bei den nächsten Aufgaben und sie hätte den Anschluss verloren. Auch könnten sehende Schüler von der Tafel abschreiben, die blinden Schüler müssten sich die Aufgabe jedoch erst von einem Schulkameraden diktieren lassen, der seinerseits die Aufgabe bereits abgeschrieben hätte.
Auch der Fremdsprachenunterricht macht den Nichtsehenden große Probleme. Da es keine Schulbücher in Blindenschrift gibt, sind sie auf ihr Gehör angewiesen. Sie haben nicht die Möglichkeit, zu Hause die Übungen nachzulesen und Texte zu bearbeiten oder zu übersetzen.
Die sehenden Mitarbeiter des Zentrums schreiben den Schülern zwar die Hausaufgaben in Braille auf. Aber alles, was im Unterricht gelesen und besprochen wurde, ist für die blinden Schüler fast ausschließlich über das Gehör zugänglich und erinnerbar.
Sie wären für jedes Buch in englischer, deutscher oder spanischer Blindenschrift dankbar, das ihnen beim Lernen helfen könnte. Ich versuche gerade, Zugang zu alten Beständen in Blindenzentren/-schulen wie z.B. Marburg zu bekommen, um dort um Bücherspenden zu bitten. Wer diesbezüglich Kontakte hat und mir helfen könnte, schicke eine kurze Mail an iris.bredie@web.de. Vielen Dank!
Ein junger Mann bat sogar um französische Klassiker. Diese würden sie im Unterricht durchnehmen. Ihm stünden jedoch die Texte nicht zum Lesen zur Verfügung und somit könnte er dem Unterricht kaum folgen. Wie sollte er so durch eine französische Literaturprüfung kommen?
Ich war beeindruckt, dass sich am Ende fast alle am Gespräch beteiligt und versucht hatten, offen über die Probleme zu reden, die ihnen eine echte Teilnahme am Unterricht erschweren oder in manchen Fällen fast unmöglich machen.
Vorstandsmitglied Iris Brenk-Diebold
Spende Fasten-Essen Herz Jesu
Herzlichen Dank für die großartige Spende vom Fastenessen. An dieser Stelle noch einmal an alle Helfer ein „Vergelts Gott“. Wie Frau Holveck in der Kirche berichtet hat, kommt die Spende ausschließlich den blinden Kindern in Togoville zugute.
Der oben beschriebene Bericht gibt einen kleinen Einblick, unter welchen großen Schwierigkeiten die blinden Schülerinnen/ Schüler und die blinden Lehrer zu kämpfen haben.
Die Spende gibt Hoffnung und Zuversicht!
Mitgliederversammlung
Wir möchten Sie an unsere MV erinnern. Am Dienstag, den 27. Mai 2025 im Gemeindezentrum Durmersheim-Würmersheim, Beethoven-Strasse 4 um 19 Uhr.
Alle Mitglieder, Gönner und Freunde des Vereins sind herzlich eingeladen.
Über Ihr Kommen würden wir uns freuen.

