Brunnenbau im Süden von Togo

Wasser ist Leben – und der Bau eines Brunnens in einem abgelegenen Dorf im Süden Togos ist für die Bewohner oft die einzige Möglichkeit, Wasser zu erhalten: Es wird zum Kochen, zum Waschen, für die Bewässerung der Felder und in erster Linie auch zum Trinken benötigt.

Allerdings versorgt unser Verein mit dem Bau eines Brunnens die Menschen nicht nur mit Wasser. Denn Voraussetzung für den Bau jedes Gebäudes ist das Vorhandensein eines Brunnens, damit Beton und Mörtel hergestellt werden können.

Im gleißenden Sonnenlicht erfolgt jeder Arbeitsgang manuell: Von der Betonsteine Herstellung über die Ausführung des Mauerwerks und das Bohren der Brunnen selbst bis hin zum Abtransport des Bauschutts. Üblicherweise hat ein Brunnen einen Durchmesser von ca. 1,20 m, eine Mindesttiefe von 14 m und besteht aus 40 bis 50 Reihen mit jeweils 10 Betonsteinen, die senkrecht angeordnet werden.

Da der Boden in den Dörfern in Ozeannähe sehr sandig ist, werden zunächst sechs Reihen Betonsteine direkt auf den Boden gemauert und die Innenfläche wird verputzt. Danach werden Aussparungen als Stufen zum Auf- und Absteigen im Brunneninnern ausgeführt. Nach 3 – 4 Tagen Trocknungszeit hebt ein Mitarbeiter im Innern den Boden mit der Schaufel aus, die bröckelige Erde wird mit Eimern nach oben befördert und entsorgt. So senkt sich der Brunnen durch sein Eigengewicht nach und nach. Wenn nur noch eine Reihe Betonsteine sichtbar ist, werden 5 weitere Reihen errichtet und der Aushub fortgesetzt. Dieser Vorgang wird so oft wiederholt, bis der Grundwasserspiegel erreicht ist. Der Brunnentrog kann offen bleiben; er wird jedoch meistens mit einer Metall- oder Holzabdeckung verschlossen, um die Sicherheit, besonders in den Schulen zu gewähren.

In den weiter im Landesinneren gelegenen Dörfern ist der Boden toniger, fester und teilweise steinig. Aufgrund dieser Bodenbeschaffenheit kann sich der Brunnen nicht durch sein Eigengewicht senken. Daher muss der Brunnen zuerst manuell ausgeschachtet werden bis das Grundwasser erreicht ist. Danach wird von unten nach oben die Brunnenwand gemauert. Die Brunneninnenfläche wird verputzt, die Aussparungen der Stufen werden vorgenommen. Die restlichen Arbeiten werden ähnlich wie oben geschildert ausgeführt.

Im Süden Togos werden für den Bau eines Brunnens 2 Monate benötigt. Die Kosten hierfür belaufen sich einschließlich Bodenplatte und Überdachung je nach Tiefe auf 2000 – 2500 €. In 25 Jahren hat unser Verein 32 Brunnen gebaut. Jede vom Verein gebaute Schule hat ihren Schulbrunnen. Diese stellen die Wasserversorgung der Schüler, aber auch der in den umliegenden Häusern lebenden Familien sicher.
Nicht nur bei der Bohrung, auch beim Betrieb wird nur auf Handarbeit gesetzt, das Wasser wird über ein Handseil in einem Eimer nach oben befördert.

Reiseteilnehmer November 2021
Patrice Sautier

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Web: www.togoville.org