In Togo beginnt die Regenzeit. Starke Winde mit Tropenregen haben uns während unserer 17 tägigen Reise einige Male zu Programmänderungen gezwungen. Der Togosee wird durch die hohen Wellen zu einer Gefahr für die einfachen Holzboote mit denen wir ihn, von 2 Männern gestochert, nach Togoville überqueren. Es war sehr heiß, durch den Regen ist die Luftfeuchtigkeit sehr hoch. Auch die Nächte bringen keine Abkühlung.
Während der Reise haben wir viele Gespräche geführt mit den verschiedenen Projektgruppen.
Die Hilfe zur Selbsthilfe klappt immer besser. Frauen- und landwirtschaftliche Gruppen, welche wir mit kleinen Krediten ohne Zins unterstützen, berichten stolz über die Ergebnissen.
Die Dorfbevölkerung ist sehr arm und auf unsere Hilfe angewiesen.
Am zweiten Tag hatte ich mit Frau Iris Brenk-Diebold einen Termin in der Blindenschule.
Hier folgt ihr Bericht!
Da wir die Unterstützung des Blindenzentrums (IAT) intensivieren wollten, war gleich am Anfang unseres Programms eine Besuch dort reserviert. Zusammen mit unserem Komitee aus Togoville hatten wir ein Treffen mit dem Leiter des Zentrums Pater Bernard und einigen Mitarbeitern.
Sehr glücklich waren sie im IAT über das Blindenpapier für den alten Drucker, der ihnen für die Schule zur Verfügung steht. Dieses Papier war weder in Togo noch in Deutschland zu finden. Erst in einem großen Spezialgeschäft für Blinde in Paris hatten wir es gefunden, nach Deutschland gebracht und dann nach Togo geschickt.
Speziell ist dieses Papier, weil es mit Braille, der Blindenschrift, zu bedrucken ist. Gerade für die Schüler im Grundschulbereich sind nur diese Texte (mit den Fingern) lesbar.
In der einfachen Braille-Schrift setzen sich alle Buchstaben und Zahlen aus 6 Punkten zusammen, die wie die 6 auf einem Würfel angeordnet sind. Ein Punkt links oben steht z.B. für den Buchstaben „a“, die vier oberen Punkte für ein „g“.
Der Braille-Drucker ist in der Lage, diese Punkte (= Erhebungen im Papier) von hinten einzudrücken, so dass der Text auf der Vorderseite durch Ertasten der Erhebungen gelesen werden kann.
Die 5 Pakete, die wir besorgen konnten, reichen der Schule für das kommende Schuljahr. Warum ist dieses Papier für die Arbeit in der Schule so wertvoll?
Die Kinder werden im Zentrum zwar nach dem normalen Grundschullehrplan unterrichtet, aber es gibt keine Bücher für die blinden Schüler/innen. Die Unterlagen für den Unterricht müssen die Lehrer selbst herstellen.
Ähnlich ist es in der Realschule und im Gymnasium. Denn nach der Grundstufe gibt es keine spezielle Förderung und keine speziellen Schulen für Blinde. Sie sind gezwungen, in die normale staatliche Schule zu gehen. 22 Schüler/innen besuchen die öffentliche Realschule und Gymnasium in Togoville. Eine große Herausforderung für die Lehrkräfte.
Damit die blinden Schüler einen Text, über den gesprochenen werden soll, überhaupt lesen können, muss ein Lehrer ihn in Braille-Schrift übertragen. Ebenso wie die Hausaufgaben. Dies setzt ein enormes Engagement sowohl bei den Schülern als auch bei Lehrern voraus.
Diese Schüler/innen wollen wir unterstützen und ihnen helfen, damit ihre beeindruckenden Leistungen durch einen Schulabschluß und einer Chance für einen Beruf und Arbeit belohnt werden können.
Unser Vereinsmitglied Frau Iris Brenk-Diebold hat sich als Projektleiterin zur Aufgabe gemacht, die blinden Kinder und Jugendlichen künftig mit besseren Lernbedingungen zu unterstützen.
Weitere Berichte über unsere Projekte folgen!
Wenn Sie unsere Arbeit unterstützen möchten:
Hier die Konten des Vereins: Empfänger Hilfsaktion Togo/ Togoville e.V
Raiffeisenbank Südhardt eG,
IBAN: DE49 6656 2053 0005 4020 00 BIC: GENODE61DUR
BBBank Karlsruhe,
IBAN: DE46 6609 0800 0002 7360 71 BIC: GENODE61BBB
Kontakt: Monika Holveck 07245/937918
E-Mail: info@togoville.org, Web: www.togoville.org
