Besuch im Lepradorf –

Es ist schon Tradition, dass ich einmal im Jahr die Leprakranken in Togo besuche. Heute ist Sonntag, der 12.November 2023. Um 7 Uhr morgens holt uns der Fahrer Romuald ab. Ich werde begleitet von unserer togoischen Freundin und Übersetzerin Abra. Auf der 4 spurigen Straße kommen wir flott voran. Am Sonntag ist es durch die sonst sehr belebte Großstadt Lomé ruhig.

Wir fahren Richtung Kpalime, nahe an der Grenze zu Ghana. Nach knapp 2 Stunden Fahrzeit kommen wir in der Stadt an. Ich möchte Lebensmittel fürs Lepradorf kaufen und wir werden fündig. Durch eine kleine Holztür kommen wir in einen Laden, vollgestopft bis an die Decke, mit allen möglichen Gebrauchsgegenständen und Lebensmitteln. Abra spricht Ewe mit dem Verkäufer, das geht flüssiger als französisch. Wir kaufen Reis, Spaghetti, Tomatendosen, Maniok, Öl und für die Kinder Kekse und Getränke. Die Preisverhandlung dauert länger als der Einkauf. Gehört in Togo dazu. Mit dem vollgeladenen Auto geht es noch ca. 20 km weiter zum Lepradorf, das heißt Akata Dzokpe. Es ist ruhig bei unserer Ankunft. Viele Gläubige sind noch in der nahegelegenen Kirche. Ich gehe zum Haus vom Felix, dem Dorfchef. Oh je, er sitzt jämmerlich auf dem harten Steinboden. Ich frage, was ist denn passiert? Sein Rollstuhl ist schon seit einigen Monaten kaputt, für die Reparatur ist kein Geld da. Ich sage zu Abra, da kommen wir gerade zur richtigen Zeit. Mittlerweile hat sich im Dorf rumgesprochen, dass wir da sind. Es kommen viele Kinder und Jugendliche. Alle wissen, dass es von den „Weißen“etwas gibt! Auch die Kirchgänger treffen nach und nach ein. Da Felix sein einfaches Häuschen nicht verlassen kann (er hat durch die Krankheit keine Beine mehr), versammeln sich alle vor seinem Haus. Unser Fahrer packt alle Lebensmittel aus, wir sehen den Menschen die Freude an. Ich übergebe einen größeren Spendenbetrag, der von vielen kleinen und großen Spendern in Deutschland kommt. An dieser Stelle ein herzliches Danke! Die Kinder warten schon ungeduldig auf die Kekse und Getränke. Der Sonntag im Lepradorf ist gerettet! Es ist ein ganz besonderer Tag, wenn wir in den tristen Alltag dieser bedürftigen Menschen etwas Abwechslung durch unseren Besuch bringen. Abra spricht mit den Frauen und Kindern in Ewe, sie können kein französisch. Trotz der schweren Behinderungen welche die Menschen haben, machen sie einen zufriedenen Eindruck auf uns. Zum Dank singen sie Lieder und klatschen, soweit möglich mit ihren verstümmelten Händen. Wenn ich bei diesen Menschen bin, ist es mir überhaupt nicht nach Heiterkeit zumute. Ich versuche gelassen zu bleiben. Als die Mittagsglocken vom Kirchturm läuten, verabschieden wir uns von den 23 behinderten Leprakranken und ihren Familien und versprechen im nächsten Jahr wieder zu kommen. Die Kinder rennen unserem Auto nach, bis es an der Kurve verschwindet.

Obwohl ich die Aussätzigen, wie man früher sagte, schon seit vielen Jahren kenne, begleitet mich auf dem Heimweg eine bedrückende Stimmung. Ich bin dankbar, dass ich zurück darf in unsere geordnete Heimat.

Monika Holveck

 

Vorschau: Fastenessen im Gemeindezentrum Würmersheim.

Am 10.März findet wieder das traditionelle Fastenessen statt. Es gibt Linsen, Spätzle und Wienerle. Den Erlös dürfen wir entgegen nehmen. Vorher lädt die Pfarrgemeinde um 10.30 Uhr zum Gottesdienst in die Herz Jesu Kirche Würmersheim ein. Dazu sind Sie herzlich eingeladen. Unser togoerfahrener Freund Markus Müller, Pastoralreferent aus Rheinstetten, darf während der Messe über das Projekt berichten, welchem die Spende zu Gute kommt.

Über einen regen Besuch würden sich ALLE sehr freuen. Schon jetzt ein herzliches „Vergelts Gott“an alle fleißigen Helferinnen und Helfer.

Wenn Sie unsere Arbeit unterstützen möchten:

Hier die Konten des Vereins: Empfänger Hilfsaktion Togo/ Togoville e.V

Raiffeisenbank Südhardt eG, IBAN: DE49 6656 2053 0005 4020 00 BIC: GENODE61DUR

BBBank Karlsruhe, IBAN: DE46 6609 0800 0002 7360 71 BIC: GENODE61BBB

Kontakt: Monika Holveck 07245/937918

E-Mail: info@togoville.org, Web: www.togoville.org